Haben Sie sich schon über unsere spannenden Anlässe informiert?

Ob eine Wanderung durch den biodiversen Weingarten, eine Verkostung von Weintrauben und dem daraus entstehenden Wein oder Grillkurs bei einem Meister-Grilleur - unsere Anlässe bieten eine spannende und abwechslungsreiche Vielfalt.

Auch Rebenflüsterer brauchen eine Pause...

Aktuell sind wir am Auslauben der Traubenzone. Da diese Fleissarbeit je nach Traubensorte zwischen 30 und 80 Stunden pro Hektare benötigt, sind wir auf viele Hände angewiesen. Je nach Wettersituation, Hangneigung und Laubdichte ist das auslauben mehr oder weniger ein Genuss. Ein Moment zum innehalten und um die Aussicht zu geniessen ist immer die Kaffeepause... auch für Joy unsere Hundeoma...

 

Robuste Kultursorten kombinier mit viel Diversität erbirngt Klimastabilität im Anbausystem

Viel Regen, hohe Luftfeuchtigkeit, lange Blattnassdauer und das genau über die Traubenblüte mit grossem Beerenwachstum... Der Alptraum jedes Winzers, da die Pilzkrankheiten in dieser Kombination mit Sicherheit zuschlagen. Das war bis 2020 jedenfalls unsere Erfahrung. Bereits 2021, als wir eine ähnlich feuchte Periode erlebten, blieben unsere Weingärten zum grössten Teil gesund. Und aktuell ebenfalls. Unsere Weingärten strotzen vor Vitalität mit guter Längen- und Beerenentwicklung. Ganz ohne Pilzkrankheiten!

Sicherlich auch Dank tollem Teamwork!!!

Von Wildhaus auf den Stauberngrat

Unsere diesjährige Wanderung von Wildhaus zum Berggasthaus Staubern bot Vielfalt pur!

Wettermässig mit Nebelschwaden, kurzen sonnigen Abschnitte auf dem Zwinglipass und etwas Regen kurz vor dem Ziel. Naturmässig mit tropfendem Tannenwald oberhalb von Wildhaus, mit unglaublich diverser Flora beim Aufstig zur Zwinglipasshütte, mit grossen Schneefeldern Richtung Mutschen und Lawinenkegeln oberhalb der Saxerlücke. Und kulinarisch mit einer feinen Älplerrösti, Birnenfladen und einem Glas Naturweiss 2023, bei der Familie Lüchinger im gemütlichen Berggasthaus Staubern...

Klimaveränderung mit anhaltenden Niederschlägen: bewährt sich unserer Anbauphilosophie ???

Seit November 2023, also seit 8 Monaten, haben feuchte Süd- Südwestlagen unser Wettergeschehen fest im Griff. Die Niederschlagsmenge vom 1. Januar 2024 bis heute 23. Juni 2024 beträgt in Iselisberg 577 Liter pro m2, normal wären 380 Liter...  Auch die Blattnassdauer schlägt mittlerweile alle Rekorde, also die Zeit in der die Blätter nass und feucht sind und somit den Mehltau begünstigen. Aktuell kann man fast die millionenfachen Sporenangriffe pro Sekunde auf die Zellwände der Rebblätter und entpflindlichen Trauben hören. Die Abwehrmechanismen der PIWIs sind unglaublich gefordert, Stress pur für die Weinreben...

Nun wird sich zeigen, ob sich unsere Anbauphilosophie bewährt: fruchtbarer Boden + robuste Kultursorten + Diversität = gesundes und stabiles Landwirtschaftssystem (das zudem wirtschaftlich funktioniert). Stand heute sieht alles vital und gesund aus!

Von der Monokultur zur Lebensgemeinschaft

Unsere Weingärten entwickeln sich zu richtig diversen Lebensräumen oder WGs... 2019 haben wir die ersten Mischkulturen gepflanzt: die weisse PIWI Traubensorten Cal 32-7 mit 5 verschiedenen Haselnusssorten. Seither hat sich die Lebensgemeinschaft mit allem was kreucht und fleucht, über dem Boden wie im Boden, zusammen geschlossen. Das arbeiten in dieser Biodiversitätsinsel inspiert unglaublich, denn die positiven Energien die dieses stabile Landwirtschaftssystem versprüht steckt an! Und das spührt man auch beim Haselnuss schmausen oder beim geniessen des "Naturweiss", der zu 85% aus diesen Cal 32-7 Trauben gekeltert ist: schmackhaft, charaktervoll und langlebig...

Der Wiedehopf ist da!

Hoppla! Wir staunten nicht schlecht: neben einem Weingarten von uns, der von tollen Hecken umrahmt ist, begleitet uns ein Wiedehopf! Das Foto zeigt ihn von seinem Übersichtplatz auf einem Nussbaum...

Da das schon die vierte Sichtung in diesem Jahr ist, sind wir nun sicher, dass es dort ein Brutpaar gibt.

Der Wiedehopf ist ein Zugfolgel, der meist in der südlichen Sahara überwintert. Er liebt wärmeexponierte, trockene und wenig besiedelte Gebiete. Wie auch extensiv bewirtschaftete Weingärten. Seine Hauptnahrung sind Insekten, die er am Boden jagt: Feldgrillen, Engerlinge, Raupenarten, Käfer und hin und wieder auch einen Regenwurm oder eine Spinne.

Meist wird nur einmal gebrütet, mit 3 bis 6 Jungen, in Baumhöhlen, Mauerhöhlen in Holzstössen oder sogar in Erdlöchern. Nistkästen sollten nicht zu hoch aufgstellt werden, da der Wiedehopf sein Nest mit einer ganz eigenen Duftnote markiert die Feinde abhält...

Ursprünglich war der Wiedehopf in ganz Mitteleuropa weit verbreitet. Heute ist er in Belgien und Holland ganz ausgestorben und in den anderen Ländern auf der roten Liste.

Biodiversitätswanderung: zwischen Vogelgezwitscher und Menschenpalaver

Am 15. Juni konnten wir Dank Wetterglück eine inspirierende Biodiversitätswanderung vom Burghof nach Iselisberg geniessen. Bunte Wiesen, vielfältige Weingärten, Hochstammfeldobstbäume und Hecken, aber auch Monokulturen und Herbizideinsatz gaben viel zu diskutieren. Fazit: eine vitale Biodiversität tut auch dem Menschen gut! Ein ausgiebiger Apéro mit selbstgeckenem Zopf und anschliessender Festwirtschaft rundete diesen spannenden Tag ab.

Erosion am Iselisberg

Die Niederschläge Anfangs Juni von 160 Liter Regen pro Quadratmeter waren aussergewöhnlich hoch. Da die Wasserrückhaltung in den Ackerflächen oberhalb der Weinberge nicht mehr funtioniert, weil die Poren in den Böden verdichtet sind, sammelte sich das Erosionswasser und ergoss sich in die Weingärten. Die Schäden an Wegen und Terrassen sind gross. Die Allgemeinheit muss sie berappen. Dabei gibt es einfache Lösungsansätze.

Eine davon wäre sicher eine regenerative Landwirtschaft. Regenerative oder Humusaufbauende Landwirtschaft hilft konventionellen Betrieben die Verflechtung von gesunden Pflanzen und gesundem Boden besser zu verstehen.

90% der Biodiversität spielt sich im Boden ab. Steht man vor einer Maismonokultur mit nacktem verschlämmten Boden (die Poren die den Wasserhaushalt garantieren sind zu...) besteht auch im Boden eine Monokultur.  In diesen leblosen Böden, die wie auf einer Intensivstation am Tropf der chemisch-synthetischen Hilfstoffe hängen, nimmt das wenige Bodenleben immer weiter ab. Purer Humusabbau und somit Fruchtabrkeitsverlust ist die Folge.

Dabei ist Humusaufbauende Landwirtschaft denkbar einfach: es geht darum möglichst keine nackten Böden zu haben. Deswegen wird in der Regenerativen Landwirtschaft ohne Pflug gearbeitet, also der Mais mit einer Dirketsaat in eine Wiese eingesät. Oder der Mais oder die Sonnenblumen werden mit einer Untersaat kombiniert, meist mit einer Kleeleguminose. So ist der Boden nicht nackt sondern immer zu 70% durchwurzelt. Das verhindert die Bodenerosion, die Grob- und Feinporen werden erhalten und den Bodenlebewesen steht immer genügend Nahrung zur Verfügung. 

Alle Lebewesen profitieren von diesem System. Der Landwirt kann langfristig massiv an Hilfstoffe einsparen und der Boden speichert erst noch CO2 aus Luft ein...

Die Vegetation legt richtig los!

Nachdem unsere Weingärten den Frühjahrsfrost gut überstanden haben und der Boden durch die höheren Temperaturen wieder wärmer wird, nimmt die Vegetation richtig Fahrt auf. Aktuell sind wir am Ausbrechen der überzähligen Triebe, dem Erlesen der Reben. Neben dem Winterschnitt ist das gezielte Ausbrechen/Reduzieren der jungen Sommertriebe die anspruchsvollste Arbeit im Rebberg: Jetzt wird die Rebe unter Berücksichtigung des Saftstroms und des Erziehungssystems nochmals formiert. Zudem wird der Ertrag grob eingestellt. Für diese Arbeit benötigen wir pro Hektare, wo rund 4500 Pflanzen leben, 50 bis 60 Stunden Handarbeit.

Setzen der Jungreben

Seit Mitte April konnten wir mit 6000 Jungpflanzen verschiedene Weingärten neu bestocken. In Berneck in der Steillage Stegeler haben wir den Diolinoir mit der weissen Traubensorte 6-028 und den Pinot Noir mit der roten Traubensorte Satin Noir ersetzt. Am Iselisberg konnten wir die roten Traubensorten Carillon, 6-070 und verschiedenen roten Sorten mit spanischen Eltern pflanzen.

Mischkulturen - Reben und Buchweizen - Reben und Hanf

Wie das Bild dokumentiert, sind wir aktuell zwischen den Reben am Getreide säen. Dieses Jahr Buchweizen, ein glutenfreies robustes Urgetreide: reine Anbaufläche 1ha, verteilt auf 4ha Weingartenfläche. Zudem haben wir für die Ölproduktion auch auf 10a Hanf eingesät...

Herzlichst willkommen !

In diesen Tagen erlebten wir aus Sicht der Biodiversität viel erfreuliches. Trotz den kalten Bedingungen konnten wir in unseren abgeschiedensten Weingärten ein Wiedehopf- Pärchen willkommen heissen! Einfach fantastisch! Die Renaturierungen haben attraktive neue Lebensräume geschaffen. Zuerst kehrten die Insekten zurück die nun als Nahrungsquelle dienen. Und jetzt, langsam aber sicher, auch grössere Tiere. Falls es sie noch gibt.

In unseren obersten Weingärten erlebten wir aus nächster Nähe die Paarung eines Turmfalken- Pärchens (im Bild). Eine lautstarke und wilde Sache... Die Turmfalken haben sich bei uns in den letzten Jahren sehr gut etabliert und fühlen sich anscheinend sauwohl!

Aus ganzem Herzen heissen wir Sie willkommen!

Denn der Frühling ist zurück. Genau richtig auf unsere Tage der offenen Kellertüren am 1. Mai. Schauen Sie rein, verkosten Sie den "Neuen Lenz", geniessen die Kulinarik in unserer Wineloge und machen Sie einen Rundgang durch die Weingärten am Iselisberg. Inspiration pur!

Mit Christian Kindel gestalten wir am 23. Mai den Genussanlass Feuerglut & Wein (näherer Infos unter künftige Anlässe)

Und am 15. Juni können Sie mit uns ins pulsierende Leben eintauchen: am Biodiversitätstag erwandern wir unsere Weingärten, erkunden die vernetzte Biodiversität und diskutieren über den Erhalt der Artenvielfalt unter dem Aspekt der Landwirtschaftlichen - Realität. Dazu begleiten uns spannende Diskussionspartner.

Also auf nach Iselisberg, wir freuen uns auf Sie!

Nahrhafter Kompost ausbringen um das Bodenleben zu unterstützen

Im Bild ist Elias am Kompost streuen in den jungen Cabertin im Älikerberg am Iselisberg. Die Jungreben und alle Bodenlebewesen freuts: vom Regenwurm über Bodenspinnen und Käfer, über Asseln, Springschwänze, Rädertiere und Nematoden, bis zu den Milben, Bakterien und Pilzen...

Und uns freut es riesig, dass eine national angelegte Bodenuntersuchung zum Thema mikrobielle Vielfalt im Rebbergboden aufzeigt, dass unsere Böden zu den lebendigsten der Schweiz gehören! Anhand von DNS-Analysen wurde dazu die Vielfalt und Mengen an gesunden Bakterien und Pilzen wissenschaftlich ermittelt. Unvorstellbar viele Bodenlebewesen arbeiten also für uns. So sind wir wohl einer der grössten und fürsorglichsten Arbeitgeber der Schweiz....

<p>Bodenfood</p>

Boden nähren

Dank der kurzen trocken-warmen Phase Anfangs April, konnten wir unsere jüngsten Weingärten mit eigenem Bodenfood nähren. Dazu haben wir alle unsere Erntereste, also Beerenhäute, Kernen und Traubenstiele, zusammen mit Pflanzenkohle und biologisch dynamischen Präparaten, zu einem nahrhaften Kompost verarbeitet und reifen lassen. Dieser Kompost wird unsere Jungreben mit den verschiedensten Nährstoffen als Multivitaminpräparat unterstützen. Zudem wird er allen Bodenlebewesen neue Impulse verleihen. Und diese werden, sobald die Bodentemperaturen ansteigen, nonstop 24 Stunden täglich, unseren Boden fruchtbarer machen. Wovon natürlich unsere jüngsten Zukunftssorten profitieren....

2024: UNSERE WILDEN WEINGÄRTEN WERDEN ZUR WEINREALITÄT

2024 ist für uns nicht nur eine Schaltjahr sondern ein richtiges Jubiläumsjahr: das Bioweingut Lenz wir 30- jährig...

Somit ist es Zeit um kurz inne zu halten, um dankbar zu sein für die vielen tollen Begegnungen und schönen Momente, aber auch um über zukünftiges nachzudenken, oder eben um zu jubilieren und etwas stolz zu sein: denn gewisse Visionen sind Realität geworden!

1994 hat alles mit rund zehntausend Müller-Thurau und zwanzigtausend Pinot Noir Reben begonnen. Monotonie pur! In diesem Jahr arbeiteten wir ganz normal, also konventionell, und noch ohne eigene Weinkellerei... Doch mit den ersten PIWI Pflanzungen im April / Mai 1994 und mit der Bioumstellung 1995, wussten wir in welche Richtung wir uns weiter entwickeln würden.

Was wir nicht abschätzen konnten war die Dynamik die sich aus diesen zwei Entscheidungen entwickeln würde. Heute sprechen wir nicht mehr nur von unserem Bioweingut, sondern wir sehen uns als vielseitige Lebensgemeinschaft die versucht, "Hand in Hand" verschiedenste hochwertige Genuss- und Nahrungsmittel herzustellen. Von aussen betrachtet kommt da unweigerlich die Frage auf, ist das nur schön ausgedacht? Utopie oder wirtschaftliche Realität?

Als biologisch dynamisch funktionierendes Weingut sind wir selber ein kleiner Mikrokosmos geworden mit einem ganz eigenen Mikrobiom: Milliarden von Bodenlebewesen, Pilzen und Bakterien halten unsere Böden gesund und fruchtbar. Dank der renaturierten und gut vernetzten Biodiversität, kombiniert mit dem Ausbau unserer Mischkulturen, leben zig Millionen Insekten mit uns. Diese garantieren uns eine optimale Balance zwischen möglichen Schadinsekten und Nutzinsekten. Zugleich ermöglichen sie das Überleben von vielen anderen Tieren, die mithelfen unsere Ressourcen zu schonen: Fledermäuse, Mauswiesel, Eidechsen und Ringelnattern, Vögel oder andere grössere Wildtiere. Sie alle helfen entscheidend mit, unsere internen Lebenskreisläufe zu stärken und gesund zu halten. Und wir als Team von 11 motivierten Menschen versuchen begleitend, diese Lebensgrundlagen für alle "Mitarbeiter" mitzugestalten und sicher zu stellen. Dazu gehört die ausgewogene Biodiversitätspflege genauso wie der angepasste Rebschnitt, das Herstellen und Ausbringen des eigenen Kompost oder Pflanzenstärkungsmitteln, die individuellen Pflegemassnahmen während der Vegetationsphase, das Ernten der verschiedenen Trauben- Früchte- Nüsse- und Getreide, oder das schonende Vinifizieren unserer Charakterweine.

Funktioniert dieser "Hand ind Hand" Kreislauf, ist nicht nur unsere Wirtschaftlichkeit gewährleistet, es entstehen zudem unglaublich schmackhafte Konsumgüter... Dank der Natur, unserem wichtigsten Partner!

Diese neue Lebensrealität ist in unseren Weingärten ersichtlich und fühlbar. Aber auch im Glas schmeckbar... Und das möchten wir mit Ihnen bei verschiedenen Anlässen zelebrieren, wie beim Wine & Dine im Februar, beim Biodiversitätstag im Juni, oder ganz speziell am 7. September 2024: Dieser Samstag, am Beginn der Weinlese, gehört ganz unseren "Wilden Weingärten"! Flanieren Sie genüsslich durch diese Weingärten, kosten Sie die verschiedenen reifen Traubensorten und verkosten Sie dazu die entsprechenden Weinpersönlichkeiten. Als Abschluss können Sie am "langen Tisch" diesen Erlebnistag ausklingen lassen. Dazu werden wir Ihnen unseren ersten Jahrgang "Wilder Weingarten" ausschenken, einen ausdrucksstarken Rotwein, der unser 30- jähriges Schaffen widerspiegelt...

Wir freuen uns riesig, Sie bei uns auf dem Iselisberg willkommen zu heissen!


AM LIEBSTEN MÖCHTE DIE NATUR AUSWANDERN... 

Katrin Schneeberger, Direktorin vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) schreibt im Vorwort zum Biodivseristätsbericht 2023 folgendes:

Eine reichhaltige biologische Vielfalt ist kein Luxus, den man sich leisten mag oder nicht; sie ist die Grundlage unserer Ernährung, hilft das Klima zu regulieren, reinigt Luft und Wasser, dient unserer Gesundheit und ermöglicht eine prosperierende Wirtschaft. Kurz: Sie bildet eine wichtige Grundlage unserer Wohlfahrt! Und diese Basis ist am Bröckeln. Denn die Qualität, Quantität und Vernetzung vieler Lebensräume reichen nicht mehr aus, um die Biodiversität unseres Landes langfristig zu erhalten!

Klare Worte... die aber von den meisten Parlamentariern ignoriert werden. Den schon am ersten Tag des neuen Parlaments, am 4. Dezember, wurde die Biodiversitätsregel von 3.5% vernetzter Biodiversitätsfläche auf offener Ackerfläche wieder um ein Jahr verschoben...

Dabei zeigt der Bericht vom BAFU die Misére klar auf: die Hälfte der 167 bewerteten Lebensräume sind in der Schweiz bedtroht! 48% gelten als gefährdet. Stillgewässer, Ufer und Feuchtgebiete sowie Begleitvegetation der landwirtschaftlichen Kulturen weisen einen besonders hohen Anteil gefährderter Lebensräume auf... 35% aller untersuchten Arten (10844 von ca. 56000) sind in der Schweiz bereits ausgestroben oder gefährdet. 12% sind auf der Vorwarnstufe.

Der BAFU Bericht 2023 macht einmal mehr deutlich, wie gefährdet unsere Biodiversität und somit unsere Lebensgrundlagen sind. Und horcht man in die gebeutelte Natur hinein, scheint sie aufzuschreien und will in die EU auswandern. 

In die EU auswandern? Ja, den am 12 Juli 2023 hat die EU das Renaturierungsgesetz verabschiedet. Dabei sollen auf 20% der Land- und Meeresfläche die Ökosysteme wieder hergsetllt werden. Total soll 30% der EU- Fläche zu Biodiversitäts- Schutzgebieten werden!

Diese Ziele sind bei weitem ehrgeiziger als was in der Schweiz nur angedacht ist. Mit nur 10% Schutzgebieten, die zum Teil noch schlechte Qualität aufweisen, sind wir absolutes Schlusslicht in Europa. 

Das macht uns traurig und nachdenklich. Umso mehr Freude und Genugtuung erleben wir in unserem Alltag, wo wir miterleben dürfen, was Renaturierungen von Lebensräumen im positiven bewirken und an guten Energien freisetzen.


7. PRAKTIKERTAG ZUM THEMA WURZEL - BODEN - PIWIS 

65 Winzerinnen und Winzer nahmen am 7. Praktikertag teil. Die Weiterbildung stand ganz im Zeichen der Themen Wurzel - Boden - PIWIs:

Zum Tehma Unterlagenwahl (Wurzel) referierte Martin Auer von der Rebschule Auer. Else Bünemann vom FibL erläurtete danach den 45- jährigen DOK Bodenversuch. Valentin Blattner erklärte uns die neuesten Erkenntnisse aus seiner PIWI - Züchtungsarbeit. Und Andreas Dilger vom Weingut Dilger in Freiburg im Breisgau, erzählte von seinen Erfahrungen betreffend SOLAWI, sowie von der angespannten Marktsituation in Deuschtland. 

Im Fokus stand zudem die Blindverkostung von 32 spannenden PIWI Weinen zu den Themen Schaumweine, leichte Weiss- und Rotweine, die Traubensorte Prior, sowie charkatervolle Weiss- und Rotweine. 

Alle Themen regten zu intensiven Diskussionen und Erfahrungsaustausch an. Ein wirklich gelungener und kurzweiliger Weiterbildungstag...


EINE WEINLESE DER SUPERLATIVE

Seit dem 23. August befindet sich unser Betrieb in der Weinlese, was für uns ein täglicher Erntedank ist. Denn was gibt es für einen Winzer schöneres als vollreife und gesunde Trauben ernten zu können und daraus charaktervolle Weinpersönlichkeiten zu kreieren?

Wir zelebrieren das zur Zeit fast täglich: um 7 Uhr 30, bei noch kühlen Temperaturen, gehts ab in die Weingärten. Mit dabei sind jeweils 15 bis 20 fleissige ErntehelferiInnen aus der Region sowie 3 bis 4 Personen aus unserem Team. Geerntet wird nur Morgens, während rund 4 Stunden. In dieser Zeit werden rund 30000 Trauben abgeschnitten, eingesammelt und aufs Weingut nach Iselisberg transportiert.

Auch ein Stück Gemütlichkeit ist dabei: ab 11 Uhr 30 gehts zum Apéro um auf die wunderbaren Trauben anzustossen.

Nach dem Mittagstisch verarbeiten wir im Team die Trauben weiter: die Weissen kommen auf die Presse und die Roten werden eingemaischt.

Zudem ernten wir Nachmittags noch unsere Haselnüsse, Wallnüsse, Äpfel oder Birnen. Auch diese werden weiter verarbeitet und angetrocknet.

Schwerpunktthemen der Weinlese 2023 sind: frisch-fruchtige Weissweine und reichhaltige Rotweine zu keieren, die alkoholarm sind... Eine grosse Herausforderung!
 
 

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